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AutorenbildRené Pfeiffer

Gerippter Brachkäfer: alias Junikäfer

Aktualisiert: 3. Mai 2024

Insekten im Garten | Am vorletzten Juniwochenende war es in unserer Region, im mitteldeutschen Burgenlandkreis, wieder einmal so weit. Der unter seinem verbreiteten Trivialnamen bekannte Junikäfer flog bei Einbruch der Dämmerung umher. Dabei typisch, treten die nachtaktiven Käfer, teilweise in großen Schwärmen auf und nutzen die warmen Nächte von Ende Juni bis in den Juli hinein, zum Fressen von Blättern und Blüten sowie zur Paarung und Eierablage Ende Juli, durch die befruchteten Weibchen, in den Erdboden. Die Blätter fressenden Käfer sind in Europa und Asien weit verbreitet und bevorzugen Gärten, Wiesen und Weiden sowie Waldränder.

Amphimallon solstitiale | Auf den ersten Blick wird er oft für einen Maikäfer gehalten. Der Gerippte Brachkäfer, so sagt es bereits der Trivialname Junikäfer, fliegt aber eben erst Ende Juni. So erhielten beide Arten, auf Grund ihrer jeweiligen Flugperiode auch ihre Namen, die direkt auf beide Insekten hinweisen. Da sich aber die Flugzeiten der Käfer überschneiden, werden sie trotz auffälliger Unterschiede immer noch recht häufig miteinander verwechselt.

Der Gerippte Brachkäfer besitzt, im Gegensatz zu seinem größeren "Vetter", aus derselben Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae), jedoch bedeutend kleinere unscheinbarere Fühlerfächer sowie keine so auffällige Hinterleibsspitze. Der adulte Käfer erreicht lediglich eine Größe von etwa 14 bis 18 mm und sein Körper ist hellbraun bis bräunlich gefärbt, mit auffallend dichter Behaarung am Halsschild sowie an den Ansätzen der Flügeldecken. Vergleicht man beide Käferarten direkt nebeneinander, erkennt man sofort diese und weitere deutliche Unterscheidungsmerkmale. Beide Arten kommen Hierzulande wieder in größerer Zahl vor und stehen daher nicht unter besonderem Artenschutz. Als Larve oder Imago stehen die Junikäfer auf dem Speiseplan von, z.B. Fledermäusen, Maulwürfen, Spitzmäusen, Wildschweinen, Spechten oder Spinnen und sind damit ein fester Bestandteil der natürlichen Nahrungskette.

Lebenszyklus | Als Nahrung bevorzugen die Junikäfer hauptsächlich pflanzliches Material wie Blattwerk und Blütenblätter. Bäume werden dabei gezielt angeflogen, da sich die Käfer an deutlich höher gelegenen Silhouetten orientieren können. Kommt es nicht gerade zu einer Plage, mit extrem schwarmhaften Auftreten, ist der angerichtete Blattfraß einzelner Junikäfer meist nicht der Rede Wert.

Die vorwiegend in Überzahl vorkommenden Männchen, sterben kurz nach der Fortpflanzung Ende Juli. Die befruchteten Weibchen können daraufhin, bis zu 35 Eier in Gelegen in den Erdboden legen, auch sie sterben kurz nach der Eierablage.

Nach dem Schlüpfen der Larven aus den Eiern im Erdreich, ernähren sich die Engerlinge im Boden von Pflanzenresten und Wurzeln von Gräsern, Nutz- & Zierpflanzen, bis sie eine Größe von etwa 3,5 bis 5 cm erreicht haben. Um so groß werden zu können, müssen sie zweimal überwintern, bevor sie sich erst im dritten Jahr im Frühling verpuppen. In den nördlichen Breiten Europas dauert das Larvenstadium temperaturbedingt meist ein zusätzliches Jahr länger.


Steckbrief | Alle Informationen zum Junikäfer auf einen Blick.



Literaturverzeichnis | Hier gibt es weiterführende externe Links und Quellen zum Thema.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gerippter_Brachk%C3%A4fer

https://www.biologie-schule.de/junikaefer-steckbrief.php

https://waffenschmidt.ch/wp-content/uploads/2019/03/Merkblatt_Engerlinge.pdf

https://www.agroline.ch/de/bioprotect/ratgeber/junikaefer

https://www.welt.de/print/die_welt/wissen/article13438959/Eine-grosse-Familie.html



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