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AutorenbildRené Pfeiffer

Maikäfer: Zuhause in Wiesen, Feldern & Wäldern

Aktualisiert: 3. Mai 2024

Beschreibung | Lebenszyklus | Steckbrief


Insekten im Garten | Er ist wohl einer der bekanntesten Käfer Mitteleuropas, der Gattung Melolontha aus der Familie der Blatthornkäfer. Sein auffälliges äußeres Erscheinungsbild und damit verbundene Popularität geht einher mit Fluch und Segen. So wurde der Maikäfer im Mittelalter sogar mit einem Kirchenbann versehen, landete als Speise in der Suppe oder wurde gleich an die Schweine verfüttert, und er diente als Vorbild und Vorlage für einen massentauglichen motorisierten Volkswagen. Älteren ist er noch gut aus Wilhelm Busch´s Streich Nr.5 bei "Max & Moritz" bekannt, die Jüngeren vernaschen ihn hingegen lieber als erhältlichen Schokoladenkäfer.

Der Maikäfer kündigt aber vor allem eines seit Generationen an, mit seinem Erscheinen galt er immer schon als Bote des Frühlings. Er fliegt dabei meist nur in den Abendstunden und ist heutzutage ein recht oft, viel zu selten gesehener Besucher in unseren Gärten, dies war jedoch nicht immer so. Offiziell genießt der drollige Geselle hierzulande jedoch keinen besonderen Naturschutz-Status und gilt immer noch als Schädling in der Land- und Forstwirtschaft.

In Mitteleuropa gibt es 3 bekannte Arten des Käfers, den Gemeinen Maikäfer, auch Feldmaikäfer (Melolontha melolontha; früher Melolontha vulgaris) genannt, den etwas kleineren Waldmaikäfer, regional auch als Roßkastanienmaikäfer (Melolontha hippocastani) bezeichnet und den Melolontha pectoralis, der in Deutschland nur im Südwesten vereinzelt vorkommt, sodass er noch keine adäquate deutsche Bezeichnung bzw. Namensgebung erhalten hat.


Lebenszyklus | Nach der Eiablage im Boden, mit ca. 24 Stück der 2 bis 3 mm großen weißlichen Eier, kann das Weibchen diese Prozedur noch ein weiteres Mal ausführen. Dazu fliegt das Käferweibchen zum Ort des eigenen Schlüpfens zurück.

Aus den, in ein kleines Erdloch abgelegten Eiern, schlüpfen etwa 4 bis 6 Wochen später die ersten kleinen Larven. Dies ist das erste Larvenstadium, Mitte August bis September. Die Engerlinge wachsen nun in den nächsten 3 - 5 Jahren zu einer stattlichen Größe von bis zu 6 cm heran. Die Hauptnahrung besteht dabei aus Pflanzenwurzeln im näheren Umkreis (10 m) des ehemaligen Geleges.

Maikäfer können in regional synchronisierten Zyklen in besonders großer Zahl erscheinen. Etwa alle 3 - 5 Jahre, abhängig von der Entwicklungsgeschwindigkeit der Larven, den sogenannten Engerlingen, kann es dann zu Massenauftreten kommen, berüchtigt als Maikäferjahre. Früher hatte dies großflächige und massive Schäden in Wald und Obstbau zur Folge. Der Hauptschaden entsteht dabei durch den Wurzelfraß der Engerlinge in den Vorjahren, sowie das Kahlfressen der Baumkronen durch die Käfer am Ende eines Massenzyklus.

Nach Ende der vollständigen Larven-Entwicklung, meist nach 4 Jahren, verpuppen sich die Engerlinge Anfang Herbst, einzeln in einer kleinen Höhle im Boden, die in bis zu 1 m Tiefe liegen kann. Bereits 4 bis 6 Wochen später, schlüpfen aus den Puppen die jungen Käfer und überdauern den Winter in ihrer Höhle bis zum Mai des Folgejahres. Die jeweiligen Entwicklungsstadien bzw. durchgemachten Zyklen des heranwachsenden Tiers, vom Ei bis zum geschlechtsreifen Käfer (Imago), nennt man vollständige Metamorphose. Der ausgewachsene Käfer lebt nun noch etwa 1 - 2 Monate.


Steckbrief | Alle Fakten und Informationen zum Gemeinen Maikäfer auf einen Blick, gebündelt als Steckbrief zum kostenlosen Download als PDF.


Literaturverzeichnis | Mehr Informationen zum Thema gibt es auf folgenden externen Links und Quellen.


http://www.lexikus.de/bibliothek/Die-Maikaefernot-des-naechsten-Monats-Wo-sind-sie-geblieben

https://uropas-bauerngarten.de/die-benutzung-der-maikaefer/

https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/schadensmanagement/insekten/maikaefer-engerlinge-und-verwandte

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/maikaefer/40693

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/75/DBP_1993_1670_Feldmaik%C3%A4fer.jpg

https://www.fr.de/rhein-main/darmstadt/kulturgeschichte-maikaefers-11645457.html


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